So wird Frau Freimaurerin


Die Frage klingt zu einfach, um wahr zu sein –  denn: Sie hat es in sich!
 
Zur einfachen Beantwortung der Frage kann man den formellen Weg beschreiben, vergleichbar mit der Beantwortung der Frage, wie man Ehefrau wird, nämlich, indem man sich aufs Standesamt begibt. Dementsprechend wird man Freimaurerin durch die Aufnahme in eine Loge. Damit ist aber die Frage längst nicht beantwortet, weil sich darin viel komplexere Sachverhalte verstecken.
 
Zunächst, was bedeutet „werden“? Dazu lautet die Definition von Oxford Languages:
„1a. in einen bestimmten Zustand kommen, eine bestimmte Eigenschaft bekommen“, man könnte hinzufügen: Eine bestimmte Haltung erlangen. Diese Definition dient als ein Hinweis auf einen ständigen Prozess, der durchlebt wird und nie endet. Und gerade mit der Aufnahme in eine Loge setzt sich eine Entwicklung oder ein Weg fort, den man schon bereit ist einzuschlagen, indem man sich mit der Freimaurerei beschäftigt.
Werden heißt fragen, hinterfragen, vor allen Dingen die eigene Person. Werden beschreibt den Prozess der eigenen Weiterentwicklung.  Werden bedeutet auch ein Lernen und Üben in Fragen der Akzeptanz anderer Meinungen, um daraus neue Erkenntnisse zu gewinnen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Was bedeutet Freimaurerin? Nun, um es kurz zu machen: Die Freimaurerin gibt es nicht! In Deutschland gibt es knapp 600 Freimaurerinnen und jede wird Ihnen ihre persönliche Vorstellung dessen geben, was eine Freimaurerin ausmacht.
Mit anderen Worten lässt sich diese Frage objektiv nicht beantworten. Diese Frage ist eine Frage der Selbstreflexion, die sich jede werdende Freimaurerin stellen sollte, als eigener Prüfstein des Wunsches, an einer Loge anklopfen zu wollen.


Der formale Weg:

  • Gästeabende besuchen, ca. 1 Jahr
  • Den Wunsch nach Aufnahme der jeweiligen Meisterin vom Stuhl mitteilen
  • Bürgin suchen
  • Lebenslauf einreichen
  • 2-3 Treffen mit der Bürgin
  • Aufnahmeantrag stellen
  • Die Schwestern stimmen über die Aufnahme ab (Kugelung)
  • Aufnahme